How to journal: Ganz einfach mit Journaling anfangen

Als ich Anfang 2016 Journaling für mich entdeckt habe, hätte ich nie gedacht, wie sehr es mein Leben verändern würde. Schon vorher habe ich immer gerne geschrieben. Ob Kurzgeschichten, Gedichte oder abends in eines meiner unzähligen Tagebücher. Aber gerade bei Letzterem habe ich nie so richtig durchgehalten und auf Phasen des intensiven Schreibens folgten immer wieder viele leere Seiten.

Erst mit Journaling fiel mir das Dranbleiben plötzlich leicht, weil ich mit dieser Art des Schreibens auf einmal einen ganz neuen Zugang zu mir selbst fand. Ich steckte damals in einer Phase der beruflichen Neuorientierung und wusste, dass ich nach vielen Jahren in meinem Job einen neuen Weg einschlagen wollte. Doch wohin sollte mich die Reise führen? Zu einem neuen Arbeitsplatz oder in die Selbstständigkeit? Und wenn ich mich selbstständig machen wollte, dann womit? Was wollte ich wirklich am liebsten beruflich machen?

Immer wieder beschäftigten mich die verschiedensten Fragen (mein Gedankenkarussell steht eigentlich nie still) und dank Journaling fand ich mehr und mehr die Antworten darauf. Das war eine so kraftvolle, lebensverändernde Erfahrung, dass ich seitdem nicht mehr aufgehört habe zu schreiben und Journaling ein fester Bestandteil meines Alltags geworden ist. Mittlerweile nutze ich es auch nicht mehr nur für mich persönlich, sondern auch unglaublich gerne in meinen Coachings.

Was ist Journaling?

Journaling kommt aus dem englischsprachigen Raum und ist ein großartiges Tool für unsere persönliche Weiterentwicklung. Es kann uns dabei helfen kann, uns besser zu fühlen, unser Leben so zu verändern wie wir es uns wünschen, unsere Ziele leichter zu erreichen, unser Selbstbewusstsein zu stärken… die Liste ließe sich endlos fortführen. Im Gegensatz zum klassischen Tagebuchschreiben, bei dem vor allem äußere Erlebnisse festgehalten werden, liegt der Fokus bei Journaling auf unseren inneren Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen. Diesen können wir auf den Seiten eines Notizbuchs völlig frei Ausdruck verleihen und uns selbst dabei noch besser kennenlernen. Und im Unterschied zu bestimmten Schreibtechniken gibt es bei Journaling (das ist für mich das Beste daran!) keine Regeln, kein Richtig und Falsch. Alles ist erlaubt. Und das ist wunderschön.

Warum Journaling so toll ist, was es alles kann und wie es euer Leben leichter macht, habe ich euch hier (KLICK) aufgeschrieben.

Wie kann man ganz einfach mit Journaling anfangen?

Journaling ist etwas Wundervolles und eine großartige Möglichkeit unser Selbstbewusstsein zu stärken, mehr Klarheit zu finden und unser Leben erfüllender zu gestalten. Doch wie findet man den Einstieg und beginnt mit Journaling, wenn man damit noch gar keine Erfahrung hat?

Wie genau Journaling geht und wie ihr ganz einfach mit Journaling anfangen könnt, habe ich für euch mit 5 simplen Tipps zusammengefasst.

Für den Anfang braucht ihr lediglich einen Stift und einen Zettel. Das ist schon alles. Natürlich könnt ihr euch auch ein besonderes Notizbuch dafür gönnen, damit das Schreiben noch etwas mehr Spaß macht, aber es ist keine Voraussetzung.

5 Tipps, die euch helfen mit Journaling anzufangen

1) PROBIERT ES EINFACH AUS

Ihr würdet Journaling sehr gerne mal ausprobieren? Dann habt ihr schon den wichtigsten, ersten Schritt geschafft! Mit eurer Neugier und eurem Interesse könnt ihr euch ganz offen darauf einlassen und euch wie auf eine kleine Abenteuerreise zu euch selbst begeben. Denn mit jedem Wort und jeder Seite, die ihr schreibt, werdet ihr euch noch etwas besser kennenlernen und das ist die schönste Erfahrung überhaupt.

How to journal: Wie du ganz einfach mit Journaling anfangen kannst - Theresa Kellner

2) MACHT EUCH LOCKER

Journaling ist weder klassisches Tagebuchschreiben noch folgt es irgendwelchen starren Regeln. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Alles, wirklich alles ist möglich und erlaubt. Ihr braucht bloß einen Stift in die Hand nehmen, loszuschreiben und schauen, wohin euch eure Gedanken und Gefühle tragen. Und auch wenn wir in der Schule lernen, unsere Texte Korrektur zu lesen, zu analysieren und kritisch zu hinterfragen, könnt ihr das hier getrost außer acht lassen. Wie auch euren inneren Kritiker, der an dieser Stelle ebenfalls nichts zu suchen hat. Macht es euch leicht und erlaubt euch auf dem Papier zu denken. Euer Notizbuch ist dafür der sicherste Ort, den es gibt.

3) NEHMT EUCH ZEIT

Journaling klappt nicht so gut zwischen Tür und Angel, sondern benötigt etwas Zeit und Privatsphäre, damit ihr euch ganz in Ruhe auf eure Gedanken und Gefühle einlassen könnt. Also schaut, wo ihr im Alltag ab und zu ein kleines Zeitfenster dafür nehmen könnt, schnappt euch einen Stift, der gut schreibt und schenkt euch ein paar Augenblicke ganz für euch selbst. Nach und nach werdet ihr sehen, dass euch das Schreiben immer leichter fällt (auch hier gilt: Übung macht den Meister) und euch vor allem richtig gut tut. Journaling ist eine der einfachsten, kostenlosen Self-Care-Routinen für den wichtigsten Menschen in eurem Leben - euch selbst.

4) NUTZT JOURNALINGFRAGEN

Einfach Losschreiben ist ja gut und schön, aber wie fängt man wirklich an bei dem Blick auf die weiße Seite? Für den Einstieg empfehle ich euch sogenannte Journalingfragen. Sind sind wie eine Art Schreibeinladung und Denkanstöße, die uns wunderbar dabei helfen ins Schreiben zu kommen. Ich nutze sie regelmäßig, um mich besser kennenzulernen, neue Perspektiven zu gewinnen und mich ab und zu ein bisschen aus meiner Journaling-Komfortzone zu schubsen. Hier findet ihr z.B. ein paar Fragen (KLICK), die ihr euch zur Monats- oder Halbjahresreflexion stellen könnt.

Ganz einfach mit Journaling anfangen - Theresa Kellner

5) GENIESST DEN PROZESS

Journaling ist wie ein Geschenk, das ihr euch selbst macht. Also genießt die Zeit, die ihr euch widmet und erlaubt euch einfach drauflos zuschreiben wann immer euch danach ist. Da ihr nichts falsch machen könnt, gibt es keine Grenzen und ihr könnt euch auf dem Papier gänzlich frei entfalten. Ob ihr einen fortlaufenden Text schreibt, Stichpunkte notiert, Mindmaps malt, Lieblingszitate festhaltet, kleine Skizzen zeichnet, eure Erlebnisse reflektiert oder eure Ideen und Ziele formuliert - euer Journal darf eine genauso einzigartige, bunte Mischung sein wie ihr es seid.



Was ihr noch wissen solltet:

  • Journaling ist kein weiteres To Do auf eurer Liste, sondern eine Einladung, euch Zeit für euch selbst zu schenken.

  • es ist immer die richtige Zeit für Journaling, egal ob morgens, mittags oder zwischendurch - wenn es sich für euch stimmig anfühlt, ist alles perfekt.

  • je öfter ihr Journaling für euch nutzt, desto leichter fällt es euch und hat auch einen nachhaltigeren Effekt - dennoch müsst ihr euch nicht täglich dafür Zeit nehmen, sondern könnt auch das euren aktuellen Lebensumständen beliebig anpassen.



Seit ich Journaling für mich entdeckt habe, möchte ich es in meinem Leben nicht mehr missen und freue mich, wenn ich eure Neugier auf eine ganz persönliche Entdeckungsreise wecken konnte. Es ist wie gesagt, ganz einfach, kostenlos, kann jederzeit und überall gemacht werden und schenkt euch die schönsten Erkenntnisse, Klarheit, Selbstbewusstsein, Wachstum, Leichtigkeit und ganz viel Dankbarkeit.

Habt ihr bereits Erfahrungen mit Journaling gemacht oder wollt ihr es gerne ausprobieren? Dann lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!
Und solltet ihr Fragen dazu haben (auch wie ich Journaling in meinen Coachings nutze), könnt ihr euch jederzeit bei mir melden!



Alles Liebe

Theresa